Fit ins Frühjahr mit Hildegard von Bingen

Auf der Suche nach der richtigen Frühjahrskur für dieses Jahr, bin ich auf Hildegard von Bingen gestoßen. In Ihren Schriften erläutert sie eine nicht so radikale Entgiftungskur bei welcher man sogar Kekse essen darf. Unterstützt wird dabei der Köper von der gewässerreinigenden Pflanze der Wasserlinse. Wie Sie sich auf das Hildegard Fasten vorbereiten und wie die Fastenkur im Detail abläuft erkläre ich, mit Unterstützung von Fr. Dr. Zizenbacher, in meinem neuen Blogbeitrag.

Wer war Hildegard?

Hildegard von Bingen, die Vorzeigerebellin des Mittelalters ist als Nonne und Ärztin in den Geschichtsbüchern bekannt. In ihrem Zeitalter war es üblich, dass das zehnte Kind einer Familie dem Kloster übergeben wird. Dieses Schicksal war für die junge Hildegard sehr hart, denn sie musste schwere Arbeit verrichten und dem strengen Ablauf des Klosters folgen. Jedoch hatte sie als Frau im Mittelalter nur im Kloster die Chance lernen zu dürfen. Sie beschäftigte sich intensiv mit der Natur und der Wirkungsweise der Vegetation im Klostergarten. Ihre Erfahrungen schrieb sie auf und teilte diese bei ihren weiten Reisen mit dem allgemeinen Volk. Schon bald darauf suchten immer mehr Pilger ihr Kloster auf, um Ratschläge über Gesundheit und Hygiene zu erhalten. So hat sie zum Beispiel schon im Mittelalter empfohlen sich täglich die Zähne zu putzen.

Durch Zufall wurden ihre Schriften und Briefwechsel während des 2. Weltkriegs wiederentdeckt. Das beeindruckende an der Medizin von Hildegard von Bingen ist, dass sie den Menschen ganzheitlich behandelt. Die Umwelt der Patienten wird von ihr berücksichtigt, die Ernährung wie auch die psychische Verfassung.

Ernährung nach Hildegard von Bingen

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Bei der Ernährung ist für Hildegard von Bingen nicht nur die Auswahl der Lebensmittel, sondern auch die „discretio“, das richtige Maß, entscheidend. Wer maßlos lebt, sei es beim Essen, Trinken, aber auch beim Lebensstil, überfordert Seele und Körper und wird krank. In ihrem Werk „Physica“ empfiehlt Hildegard von Bingen bestimmte Grundnahrungsmittel:

  • Getreide: Zu Hildegards Zeiten standen neben Dinkel, dem sie den Vorzug gab, auch Gerste, Hafer, Roggen und Buchweizen auf dem Speiseplan. Getreide wurde zumeist als Brei/Mus oder Suppe gegessen und bildete die Nahrungsgrundlage.
  • Gemüse: Optimalerweise sollte Gemüse gedünstet oder gekocht werden. Besonders zu empfehlen ist: Fenchel, Bohnen, Sellerie, Kichererbsen, Edelkastanien, Kürbis, Rote-Rüben und Karotten.
  • Obst: Obst verarbeitet Hildegard von Bingen gerne als Kompott. Sie empfiehlt: Äpfel, Birnen, Brombeeren, Himbeeren, Quitten, Trauben, Maulbeeren, Hagebutten und Datteln.
  • Fleisch & Fisch: Hier empfiehlt Hildegard vor allem Wild, Lamm, Geflügel oder Fisch.
  • Zu meiden: Folgende Lebensmittel sollten laut Hildegard speziell von Kranken gemieden werden: Zwetschgen, Pfirsiche, Erdbeeren, Lauch, Kohlgewächse und Schweinefleisch.

Wichtig ist für Hildegard den Tag mit einem warmen Frühstück zum Beispiel einem Brei zu starten, um den Körper von Innen zu wärmen.

Ausleitverfahren – die Reinigung des Körpers

Ein Gebiet, das Hildegard ausführlich behandelt, umfasst die Reinigung des Körpers. Viele Krankheiten entstehen, weil die Entgiftungsorgane überlastet sind.

Ausleitverfahren wie zum Beispiel Fastenkuren, Basenbäder oder Schröpfen sind wichtige Methoden um gesund zu werden und gesund zu bleiben. Man wusste schon damals: nur wenn die Entgiftungsorgane Niere, Darm, Haut und Lunge gut arbeiten, kann der kranke Mensch heilen, können Kräuter, egal in welcher Form wirken. Basische Körperpflege gehört für mich zu jeder Fasten-, Entgiftung- oder Kräftigungskur dazu. Wie Sie Ihren Körper durch eine Basenkur leiten, haben wir bereits im Blogbeitrag „Säure-Basen Kur für Gesundheit, Schönheit und Leistungsfähigkeit“ genau erklärt. Auf die Fastenkur Hildegards möchte ich hier nochmal im Detail eingehen.

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Heilfasten nach Hildegard von Bingen

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Für Hildegard von Bingen ist Fasten ein ganzheitliches Universalheilmittel, das sich durch die stark reinigende und entgiftende Wirkung positiv auf Körper, Seele und Geist auswirkt!

Fasten ist für sie nicht mit Hungern gleichzusetzen, sondern mit dem bewussten Verzicht auf belastende Nahrungsmittel für eine begrenzte Zeit. Dadurch wird der Körper entlastet und erhält mehr Energie für gesundheitsfördernde Entschlackungs- und Selbstheilungsprozesse. Der Stoffwechsel wird angekurbelt, die Leistungsfähigkeit steigt, chronische Krankheiten können gelindert werden und das Immunsystem wird gestärkt. Zudem schafft Fasten nach Hildegard Freiraum für geistige Klarheit und für das Lösen innerer Blockaden. Gönnen Sie sich am besten während des Fastens eine freie Zeit ohne Verpflichtungen. Fasten und Ausscheiden sind speziell zu Beginn Schwerstarbeit für den Körper. Er braucht Ruhe, um Altes loslassen und sich reinigen zu können. Ausscheidungsmaßnahmen wie Körperbürsten, Leberwickel, Basen-Voll- oder Fußbäder tun gut, entspannen und helfen dem Bindegewebe abgelagertes auszuscheiden.

Hildegard Fasten nach Dr. Zizenbacher

Dr. Zizenbacher ist Ärztin für Allgemeinmedizin, Naturheilärztin, Ganzheitsmedizinerin und Buchautorin. Sie behandelt ihre Patienten seit über 20 Jahren sehr erfolgreich nach der Lehre von Hildegard von Bingen und hat ihre Interpretation des Hildegard Fastens für Sie zusammengefasst

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Eine Woche vor und nach der einwöchigen Fastenkur empfiehlt sie:

  • Beginnen Sie den Tag mit einem warmen Frühstück.
  • Achten Sie auf eine hohe Qualität der Speisen, zum Beispiel Bio-Gemüse, Dinkelprodukte wie Brei, Nudeln, Dinkelkaffee, Fleisch aus artgerechter Tierhaltung
  • Die Mahlzeit in Ruhe einnehmen und jeden Bissen mindestens 20-mal kauen, idealerweise sogar 50-mal.
  • Zucker und Süßstoff meiden. Falls nötig mit Honig oder Ahornsirup süßen.
  • Bewegung an der frischen Luft. Idealerweise sollte der Puls einmal täglich durch körperliche Betätigung auf über 120 steigen, das hilft Stresshormone abzubauen.
  • Täglich mindesten 2 Liter Flüssigkeit trinken, Wasser, Kräutertees, Direktsäfte oder Dinkelkaffee. Wobei knapp vor, während und bis zu einer halben Stunde nach dem Essen nicht getrunken werden sollte, da sonst die Verdauungssäfte zu sehr verdünnt werden.
  • Ab 17 Uhr nur mehr trinken.
  • Ausreichend schlafen.

Während der Fastenkur sollten Sie beachten:

  • Kopfschmerzen, Übelkeit oder Kreislaufprobleme während des Fastens sind Zeichen, dass der Körper entgiftet. Lassen Sie sich davon nicht von Ihrer Kur abbringen.
  • Organisieren Sie Ihren Tagesablauf so, dass Ihr Körper loslassen kann. Ideal wäre, wenn sie sich dafür Urlaub nehmen.
  • Wenn Sie mit dem Fasten aufhören, ist es wichtig, langsam in den gewohnten Alltag zurückzukehren. So bleibt das Wohlbefinden lange erhalten.

Fastenkur – Anleitung

Morgens:

  • Zur Entgiftung des Körpers: 1 Likörglas (ca. 60ml) Wasserlinsen Tank nüchtern trinken.
  • Bürsten Sie Ihren gesamten Körper trocken mit einer EnergieBürste ab. Danach ab unter die kalte Dusche!
  • Trinken Sie einen Fastenkur Kräutertee oder Dinkelkaffee und genehmigen Sie sich entweder 3 Gewürzkekse oder eine kleine Portion Habermus Frühstücksbrei.

Vormittags:

  • Trinken Sie viel! Entweder Wasser oder Fastenkur Kräutertee. Bei großem Hunger essen Sie 2 Scheiben Dinkelzwieback.

Mittags:

  • Essen Sie eine Milde Hildegard Suppe, pur oder mit gekochtem Gemüse der Saison, vorzugsweise Wurzelgemüse.
  • Rasten Sie mindestens 20 Minuten.

Nachmittags:

  • Trinken Sie viel! Entweder Wasser oder Fastenkur Kräutertee oder Quittensaf, stark verdünnt. Genehmigen Sie sich 2 Gewürzkekse

Später Nachmittag/Früher Abend:

  • Essen Sie eine Milde Hildegard Suppe, pur oder mit gekochtem Gemüse der Saison, vorzugsweise Wurzelgemüse.
  • Trinken Sie weiterhin viel!

Abends:

  • Nehmen Sie sich Zeit für ein entspannendes Basenbad mit MeineBase.

Vor dem Schlafengehen:

Unabhängig von einer längeren Fastenkur kann man einen Fastentag nach Hildegard von Bingen auch einmal pro Woche zur Regeneration einplanen.  Fühlen Sie sich top motiviert, so können Sie nach der Fastenkur gleich mit der Maikur starten. Der wunderbare Wermut ist Meister über alle Erschöpfungszustände im Menschen. Er regeneriert und entlastet den Organismus, unterstützt Leber- und Gallenfunktion und stärkt die Abwehrkräfte. Hildegard empfiehlt den Maikur Trunk von Mai bis Oktober jeden dritten Tag morgens, am besten nüchtern zu trinken. Ein Likörglas reicht vollkommen aus!

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Mit herzlichen Grüßen

Ihre Martina Wallner-Morin

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