Wie funktioniert unser Darm und unsere Verdauung?
Unser Darm hat eine unglaubliche Länge von acht Metern und ist somit die größte Kontaktfläche mit der Außenwelt. Er ist hundertmal so groß wie unsere Haut. Um ihn abzubilden benötige ich also neunundneunzig weitere Personen. Im Grunde genommen ist er ein einfacher Schlauch, der im Mund beginnt, mal dicker und mal dünner wird, unzählige Falten und Windungen hat und im After endet. Seine Hauptfunktion ist die Verwertung von Nahrungsmittel. Im Mund wird die Nahrung mit den Zähnen grob zerkleinert. Die Speiseröhre melkt diesen Brei weiter zum Magen, dort wird er hin und her geschaukelt und anschließend häppchenweise an den Dünndarm abgegeben. Dort passierte etwas Magisches. Der zu verdauende Brei wird so lange geknetet bis nur noch ein kleiner Rest über ist, welcher vom Dickdarm weitertransportiert und schließlich vom After ausgeschieden wird. Ob alles einwandfrei funktioniert und ob wir gesund sind, das sollten wir spätesten beim Gang auf die Toilette wissen, denn da empfiehlt es sich täglich seinen Stuhl zu lesen. Wichtig ist neben der Konsistenz auch die Farbe des täglichen Geschäfts. Zudem sollten Sie im Idealfall täglich ein bis drei Mal das stille Örtchen aufsuchen. Der beste Indikator für einen gesunden Darm ist der Verbrauch des Toilettenpapiers. Davon sollten Sie im Idealfall so wenig wie möglich benötigen.
Wer wohnt in meinem Darm und will ich die alle haben?
Der Darm ist das Zuhause unserer Darmflora. Hier wohnen unzählig viele Mikroben aus unterschiedlichsten Völkern mit verschiedenen Eigenarten, die zum Teil zwei Kilogramm schwer werden können. Die Zusammensetzung ist bei jedem von uns unterschiedlich und eine Ansammlung unserer Entscheidungen, die wir treffen. Welches Essen nehmen wir zu uns und in welcher Umgebung leben wir? Wen oder was fassen wir an und wann stecken wir unsere Hände in den Mund? Unser körpereigenes Darmvolk ist demnach nicht genetisch vorgegeben, sondern lässt sich bewusst beeinflussen. So ist es zum Beispiel zu empfehlen viel Gemüse zu essen. Gemüse hat einen hohen Bestandteil an Ballaststoffen. Diese werden im Dünndarm nicht komplett verarbeitet sondern weiter in den Dickdarm transportiert. Dort werden balsamierend Dinge hergestellt, die sich positiv auf unseren Darm auswirken.
Fazit: Wir können regelmäßiger auf die Toilette gehen. Eine Ballaststoffbombe sind Flohsamenschalen. Sie regulieren das Stuhlvolumen und helfen demnach sowohl bei Verstopfungen als auch bei Durchfall. Sie fördern das Wachstum darmfreundlicher Bakterien und sind deshalb für mich aus meiner täglichen Nahrung nicht mehr wegzudenken. Morgens rühre ich einen Esslöffel Flohsamenschalen in ein großes Glas lauwarmes Wasser und lasse sie fünfzehn Minuten quellen. Es entsteht eine schleimige Masse, die mich an die Oberfläche unseres Darms erinnert. Das fertige Getränk schmeckt ein wenig wie Babybrei, ist im Großen und Ganzen aber gar nicht so schlecht.
Wie beeinflussen uns unsere Bakterien? Darm-Hirn Achse
Zurück zu unseren Darmbewohnern. Forscher beschäftigten sich in den vergangenen Jahren mit dem Einfluss unserer Darmbakterien auf den restlichen Körper. Ein paar Dinge wussten wir schon. Zum Beispiel entstehen unsere Blutgruppen durch die Interaktion unserer Darmbakterien oder wenn wir ganz böse Bakterien in uns haben, bekommen wir Durchfall. Manche von uns haben Bakterien, welche uns dicker werden lassen. Ich zum Beispiel nehme schon vom Blick auf die Schokolade zu während mein Mann Unmengen davon verdrücken kann und trotzdem schlank bleibt. Im Darm sitzt der größte Teil unseres Immunsystems. Hier wird in erster Instanz entschieden was in den Körper rein darf und was nicht.
Zum Thema Immunsystem wird es demnächst einen eigenen Gastblogbeitrag von Ina geben. Besonders interessant ist die Forschung, welche den Zusammenhang von Depressionen und unserer Darmflora beleuchtet. So wurde festgestellt, dass Personen, die mehr Gemüse und Obst in ihre Ernährung einbauen weniger aggressiv sind und allgemein eine bessere Stimmung haben. Zudem fand man heraus, dass Personen mit einem Reizdarm öfter an Depressionen leiden. Bedeutet das womöglich, dass wir durch unsere Ernährung glücklich werden können? Und damit meine ich nicht durch die tägliche Frustschokolade. Wir haben Glück, dass sich die Ernährung leichter umstellen lässt als unser Seelenleben und wenn das Ganze Hand in Hand geht, umso besser.
Wie geht es Ihrem Darm? Machen Sie den Selbsttest!
Starten wir ein Selbstexperiment. Hören Sie beim Essen und Verdauen auf Ihren Körper! Was sagt er Ihnen? Bläht sich Ihr Bauch auf, weil Sie vielleicht nicht ausreichend Verdauungsenzyme produzieren? Dann können Sie ihm helfen indem Sie als kleine Vorspeise fermentiertes Gemüse zu sich nehmen. Ideal sind das gute alte Sauerkraut aus Omas Küche oder auch das moderne Kimchi. Ich zum Beispiel bevorzuge einen kleinen Schluck Regulatpro® Bio. Dies ist ein kaskadenfermentiertes, also mehrfachfermentiertes Getränk, welches nicht nur unsere Darmbakterien positiv beeinflusst, sondern auch unseren Säure-Basenhaushalt, die Energieproduktion unserer Zellen und vieles mehr. Oft zeigt uns unserer Körper beim Blick in die Toilette, wenn wir etwas nicht so gut vertragen. So kommt es oft vor, dass wir Getreide, insbesondere glutenhaltiges Getreide, nicht verdauen können oder dass uns Milchprodukte nicht guttun. Greifen Sie beim nächsten Einkauf aber nicht zur laktosefreien Milch.
Ich bin ein Fan von naturbelassener Nahrung. Wichtig ist bei unserem Experiment nicht nur was wir essen, sondern auch wie und wie oft. So wird zum Beispiel durch ein langsames und bewussteres Kauen mehr Speichel produziert. Dieser transportiert bereits die ersten Verdauungsenzyme mit sich. Zudem merken wir auf diese Art und Weise schneller, wenn wir satt sind. Die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn ist manchmal zeitverzögert. Und bei manchen hat der Körper das Hunger- und Sättigungsgefühl verlernt. Durch ständiges Naschen benötigt unser Darm dauerhaft Energie. Eine sehr effektive Methode, um Darm und Leber zu entlasten ist Intervallfasten. Darüber wird es demnächst einen eigenen Blogbeitrag geben.
So verbessern Sie Ihre Darmflora!
Sind Darm und Verdauung durch übermäßigen Stress oder Antibiotika ins Ungleichgewicht geraten, dann hilft es unseren Darm mit neuen Bakterien zu besiedeln. Dafür empfiehlt es sich sogenannte Leitbakterien einzunehmen. Das sind Bakterien, welche besonders wichtig sind für unseren Darm, da sich andere Bakterien besonders gern darum ansiedeln. Es ist wichtig auf Qualität der Bakterien zu achten. Darmbakterien sollten immer in einzelnen Sachets verpackt werden. Dadurch kann vermieden werden, dass die gefriergetrockneten Bakterien vorzeitig aus ihrem Winterschlaf geweckt werden. Ich empfehle ein bis zwei Mal täglich ein Sachet Bakterien in ein Glas Wasser zu leeren und mindestens zehn Minuten zu warten. Die Bakterien müssen rehydrieren und wieder aufwachen. Dazu empfehle ich eine Messkappe L-Glutamin mit ins Glas zu geben. Das ist eine Aminosäure, die ein wichtiger Baustein unserer Schleimhaut und einer der primären Energielieferanten für unseren Dünndarm ist. Darmbakterien fühlen sich in einer dicken Darmschleimhaut wohl.
Ich stelle mir das wie eine dicke Daunendecke im Winter vor, nur schleimiger. Mit ins Glas dürfen bei mir auch immer gleich die Ballaststoffe. Insulin ist ein weiterer Ballaststoff, der von der Darmflora gut aufgenommen wird und als Futter für die Bakterien dient. Sie kommen dadurch wohlauf an ihrem Ziel an. Bei einer Standard-Darmsanierung darf meiner Meinung nach auch Zink nicht fehlen. Oft entstehen in unserem Verdauungstrakt kleine Entzündungen, wenn sich zum Beispiel Unverdautes in Darmfalten ablagert. Zink kann dem positiv entgegenwirken. Wenn Sie nach dem Essen oft aufgebläht sind oder das Gefühl haben schlecht zu verdauen, empfiehlt es sich zu jeder Mahlzeit Verdauungsenzyme einzunehmen. Diese unterstützen Ihre Verdauung. Ist Ihnen das zu kompliziert oder wollen Sie lieber etwas Pflanzliches einnehmen, dann empfiehlt sich die Einnahme von Curcuma- , Kalmus,- Enzian- oder Löwenzahnwurzel sowie Wermut-, Schafgaben- und Tausendgüldenkraut. Diese natürlichen Substanzen unterstützen die Darmaktivität und sorgen für ein Wohlbefinden im Bauchraum.
Machen Sie den Selbstest!
o Akne
o Alkoholintoleranz
o Aufwachen zwischen 2 und 3 Uhr
o Depressive Verstimmungen
o Durchfälle
o Einschlafstörungen
o Fett- oder Schwimmstuhl
o Gelbfärbung der Haut
o Gelenksbeschwerden
o Haarausfall
o Hämorriden
o Häufig blaue Flecken
o Hautirritationen, fette oder trockene Haut
o Hautjucken
o Kaffee- langer Nachgeschmack
o Kalte Hände und Füße
o Klebrige Schleimhäute am Morgen
o Kopfschmerzen
o Magen-Darmkrämpfe
o Müdigkeit
o Schmerzempfindlichkeit z.B Kopfhaut
o Schulterschmerz rechts
o Übelkeit
o Unangenehmes Gefühl im Bereich der Leber
o Verstopfung
Fazit, ein Wellnessprogramm für den Darm!
Genauso wie wir darauf achten mit wem wir uns umgeben, sollten wir darauf achten wer in uns wohnt und wie es uns mit unseren Bewohnern geht. Was mag mein kleines Darmvolk? Was kann es gut und was kann es weniger gut verarbeiten? Arbeiten alle gut zusammen oder gibt es ein paar Störenfriede und ungewollte Bewohner? Habe ich meine Darmbewohner durch zu viel Stress oder durch eine Krankheit dezimiert? Oder sollte ich ihnen einfach so wieder einmal ein bisschen Wellness gönnen?
Hier eine kleine Checkliste. Wenn Sie mehr als fünf Symptome aufweisen, dann sollten Sie eventuell Ihren Darm besser pflegen.
Mein Team und ich beraten Sie dabei gerne!
Herzliche Grüße,
Martina Wallner-Morin